Verwechseln auch Sie "Güte" mit "Schwäche"?

Auszug aus dem Buch Betrachte Dich mit den Augen der Liebe:

Güte und Schwäche

... Es geht darum, weich zu bleiben, und dennoch das Nötige zu tun, selbst wenn dieses Nötige eine harte Zumutung für einen Mitmenschen ist.

Dabei soll er seine Weichheit wie auch seine Sensibilität voll beibehalten, auch dann, wenn ein schmerzhafter chirurgischer Eingriff in die Seele eines in Not geratenen Menschen notwendig wird. Er wird lernen, zwischen Schwäche und Güte zu unterscheiden. Er wird lernen, jene Erfahrung auszuwerten, die ihm schon des Öfteren zuteil geworden ist, nämlich die Erfahrung, dass ein Mensch, der Güte mit Schwäche verwechselt, dem anderen gegenüber nicht hilfreich sein kann. 

Theoretisch sieht dies der Mensch auf der fünften Stufe bald schon ohne Mühe ein, nur fällt es ihm anfänglich überaus schwer, seine Einsicht zu verwirklichen. Er gerät in Konflikt, er gerät in Konflikt mit sich, mit seinem vielleicht zu weich gewordenen Herzen. Und sein Herz soll er nun nicht mehr verschließen, schließlich kämpfte und litt er mehr als genug, bis sein Herz gefühlsfähig wurde. Es geht darum zu lernen, mit offenem Herzen, mit einer erhöhten Sensibilität zu leben, und dabei, falls nötig, auch hart zu sein, ohne hart zu werden. Doch schließlich ist er auf dem Schulplaneten „Erde“, damit er all dies lernen kann.

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